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Faszinierende Bilder vom Dach des neuen Stadions
Letzte Handgriffe vor der Fertigstellung der Commerzbank-Arena

Frankfurt am Main (pia) Den Arbeitern, die zur Zeit auf dem geschlossenen Dach der neuen Commerzbank-Arena tätig sind, bietet sich bei schönstem Sonnenschein ein faszinierender Blick. "Man schaut wie über die schneebedeckten Alpen auf eine moderne Großstadt", fasst ein Polier aus Tirol seine Eindrücke zusammen.

In der Arena werden jetzt die letzten Handgriffe an dem großen Faltdach getätigt: der Videowürfel installiert, die Haupttribüne fertig gestellt und das gesamte Stadionumfeld fein gemacht für die große Eröffnungsfeier im Rahmen des Confederations-Cup-Spiels Deutschland gegen Australien am 15. Juni. In der ersten Juni-Woche muss das Stadion in Top-Zustand der Fifa für die Zeit des Confed-Cups "schlüsselfertig" übergeben werden. In den drei Wochen des Turniers ist die Fifa "Hausherr" des Stadions.



Copyright: PIA, Fotograf: Rainer Rüffer
(Zum Vergrößern bitte auf das jeweilige Bild klicken!)

STADT FRANKFURT AM MAIN WOCHENDIENST VOM 3. MAI

1. Schmeling, Jagger und eine berühmte Wasserschlacht - Das Frankfurter Waldstadion wurde vor 80 Jahren eröffnet
2. Veranstaltungshinweise Juni


S
chmeling, Jagger und eine berühmte Wasserschlacht
Das Frankfurter Waldstadion wurde vor 80 Jahren eröffnet

Institut für Stadtgeschichte, Stadt Frankfurt.
(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken!)
  Gerade ist es umgetauft worden - im stolzen Alter von 80 Jahren! Das Frankfurter Waldstadion, jetzt "Commerzbank -Arena", wurde am 21. Mai 1925 feierlich eröffnet.

Ob Max Schmeling boxte, der Fußball in einer Wasserschlacht um die Weltmeisterschaft rollte oder die Rolling Stones auftraten - die Sportarena hat Geschichte geschrieben.

Frankfurt am Main (pia/ 3.5.05)
Welch ein Ereignis! Gerade erst drei Jahre alt, da saß die junge Hilde Kremer in einem großen, roten Korbsessel auf der Ehrentribüne. Frankfurts Oberbürgermeister Ludwig Landmann begrüßte gegen vier Uhr am Nachmittag rund 15.000 Sportlerinnen und Sportler und geladene Gäste aus der gesamten Republik - und eröffnete feierlich das Frankfurter Waldstadion. Noch heute erinnert sich die 83 Jahre alte Frankfurterin an diese Szene am 21. Mai 1925. Die ehrwürdige Anlage hat sich nun nach ihrem vollständigen Umbau für die Fußballweltmeisterschaft 2006 im Geburtstagsjahr zur "Commerzbank-Arena" gemausert.

Als "schönste deutsche Sportanlage" pries die Deutsche Allgemeine Zeitung schon vor der Fertigstellung das imposante Bauwerk im Frankfurter Stadtwald. Die Stadt Frankfurt hatte zunächst als Stadionareal auch die Zeppelin-Basis auf dem Frankfurter Rebstockgelände in Betracht gezogen. Doch der Magistrat der Stadt entschied sich im August 1921 für das idyllisch gelegene Areal am Rande des Stadtwalds. Die Sportstätte mit 35.000 Stehplätzen suchte in der Weimarer Republik wahrlich ihresgleichen: Der Mittelbau des 120 Meter langen Tribünengebäudes war einem antiken Theater nachempfunden, mit einer Empfangshalle, einem Vortragssaal und Logen für die Ehrengäste.

Sport und Kultur, so lautete vor 80 Jahren das Motto, mögen eng miteinander verknüpft sein - und so sollte es in der Zukunft tatsächlich auch kommen. Denn was das damals 42 Hektar große "magische Dreieck" im Süden der Stadt an der Mörfelder Landstraße über Jahrzehnte hinweg auszeichnete, war stets die Vielfalt der sportlichen und kulturellen Ereignisse: 1925 lockte die Arbeiterolympiade Hunderttausende sportbegeisterte Frauen und Männer in die Mainstadt. Fans des Boxsports verfolgten 1927 das zehn Runden dauernde Match des jungen Max Schmeling gegen den Dänen Robert Larsen, und rund 40 Jahre später, 1966, besiegt Muhammad Ali seinen Herausforderer Karl Mildenberger. Schwimmmeisterschaften und Leichtathletikwettkämpfe, Rugby-Länderspiele und rasante Steher-Radrennen auf der benachbarten Radrennbahn zogen Fans in den Bann. Und auf der Kunsteisbahn nebenan zischten Eishockeypucks über die Spielfläche, faszinierten Marika Kilius und Hans Jürgen Bäumler mit ihrer "Todesspirale" auf dem Eis das Publikum. Das Stadionbad, die Radrennbahn, die Golf- und Tennisanlage fügten sich in den Folgejahren somit zu einem idealen Ensemble. Die Sportstätte entwickelte sich auch zu einem Magnet des"Sports für alle", berichtet der Frankfurter Sporthistoriker Dr. Thomas Bauer: "Das Frankfurter Waldstadion galt immer auch als eine Einrichtung für den Breitensport." So verfolgten rund 50.000 Zuschauer das Geschehen bei der Schlussfeier des Deutschen Turnfestes 1983.

Mehrfach wandelte das Frankfurter Waldstadion sein Gesicht, erhielt neue Flutlichtanlagen. Vor der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurde es komplett modernisiert. Auch damals schon residierte die FIFA-Zentrale für die Fußball-WM in Frankfurt. Natürlich spielt der Kampf um das rund Leder die zentrale Rolle im idyllischen Stadtwald. Was haben die Frankfurter Fußballfans in ihrem Waldstadion nicht schon alles miterlebt! Sie hofften und litten, oder lagen sich in den Armen wie bei der Nichtabstiegsfeier der Eintracht 1999! Packende Lokalderbys zwischen den Mannschaften der Eintracht, des FSV Frankfurt und den Offenbacher Kickers sind auch heute noch Kassenschlager, ebenso wie Länderspiele und UEFA-Pokalspiele. Unvergessen bleibt die "Wasserschlacht" in den Regenfluten des Spiels Deutschland gegen Polen, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 für Furore sorgte.

Insgesamt waren es 55 Millionen Besucher, die das Stadion seit 1925 gezählt hat. Darunter waren natürlich auch Zehntausende Musikfans, die Jahr für Jahr zu den großen Konzerten ins Waldstadion pilgern. Die Rolling Stones, Prince, Michael Jackson und Tina Turner: Die Namen der Stars, die in drei Jahrzehnten Konzerte im Waldstadion gegeben haben, lesen sich wie das Who-is-Who der Rock- und Popszenen.

Vor achtzig Jahren, bei der feierlichen Eröffnung der Anlage, schien für den ersten Direktor der Stadion GmbH, Eduard Zeiss, ein neues Zeitalter angebrochen. Voller Elan rief er aus: "Hier ist Neuland, Ihr Dichter, Ihr Spieler, Ihr Tonkünstler! Kommt zu uns ins Stadion, wir haben auch Platz für Euch!" Sportler und Künstler aus aller Welt werden anlässlich des bevorstehenden Confederations Cup 2005 und der Fußball-WM 2006 diese Worte gerne hören. Und bei der feierlichen Übergabe des neuen Stadions am 3. Juni wird auch Hilde Kremer wieder dabei sein.

Klaus Schiller

Weitere Informationen: www.waldstadion-frankfurt.de


Confederations Cup
Am 15. Juni wird im Frankfurter Stadion das Eröffnungsspiel des Confederations Cup angepfiffen. Acht Mannschaften nehmen an dem internationalen Fußballturnier, dem so genannten "Festival der Meister", teil. Neben Deutschland als Gastgeber treten noch Brasilien, Europameister Griechenland und Argentinien an, außerdem Japan, Tunesien, Australien und Mexiko, womit jeder Kontinent vertreten ist. Vier Spiele finden in Frankfurt statt, außer dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Australien, in dessen Rahmen die Stadt das neue Stadion feierlich einweihen will, auch die beiden Spiele der Griechen gegen Mexiko und Japan und das Endspiel.

Info: Presse- und Informationsamt, Thomas Waldherr, 069/ 212-32761
 
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